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Sonntag, 29. September 2013

Besuch bei Tosca und Alzira

Von virtuellekatzenhaus1, 09:59

Bei meinem Besuch habe ich in Alzira und Tosca zwei aufgeweckte und unternehmungslustige Katzenmädchen angetroffen, die sich in ihrem Zuhause sichtlich wohl fühlen. Zu meiner grossen Freude fand es Tosca lustig, an meinen Haaren zu rupfen und an mir zu klettern .

Auch Alzira zeigte keine Scheu und war sofort bereit, ihren besten Trick vorzuführen: sie reitet auf dem Roboterstaubsauger! Was ich sonst nur aus verwackelten Internet-Videos von Fremden kenne, durfte ich endlich mal live erleben: Alzira, cool wie eine Profi-Surferin, stand auf dem ziemlich rasanten Gerät, balancierte sich souverän aus und hatte ganz offensichtlich den grössten Plausch dabei, auf dieser automatischen Untertasse durch die Wohnung zu fegen. Ein grandioses Schauspiel !

         

         

Claudia versicherte mir, dass Alzira noch immer ein richtiges „Fägnäscht“ sei: ständig auf der Suche nach Action, und manchmal verhält sie sich in ihrem Übermut auch etwas tollpatschig. So durfte ich sie auch erleben: voller Temperament bearbeitete sie die Spielsachen, den Tunnel, sogar das nie zuvor beachtete Kuschelbettchen, und sie rannte auf den Balkon und wieder herein… ein richtiges Energiebündel. Doch auch Alzira wird irgendwann mal müde und fordert dann unmissverständlich ihre Kuscheleinheiten ein .

         

         

Die einst winzige Tosca ist ein ziemlicher Brummer geworden. Zweifellos ist die Küche ihr liebster Aufenthaltsort. Sie ist vom Gemüt her besonnener als ihre Schwester und schaut oft ganz verträumt in die Welt hinaus. Doch auch sie kann plötzlich loslegen und ganz ausgelassen spielen. Es war so lustig zu beobachten, wie sie eins der mitgebrachten Spielzeuge untersuchte, indem sie zuerst ein paar drauf haute, um zu sehen, wie es reagiert. Danach schleuderte sie es herum und jagte hinterher. Häufig beginnt sie spielerische Raufereien mit Alzira, und sie kuschelt sich beim Schlafen gern an ihre Schwester – und umgekehrt .

Die junge Tigerdame Minka hatte mit den beiden Mädels recht schnell Freundschaft geschlossen. Auch während meines Besuchs war sie immer bei uns, liess sich streicheln, spielte und wirkte völlig entspannt. Natürlich muss sie ab und zu erzieherisch tätig werden, wenn die Kleinen sie allzu übermütig angehen. Völlig verständlich. Alzira sieht in Minka ein Vorbild: sie läuft ihr hinterher und lernt von ihr durch Nachahmung.

Nachts kuscheln sich alle drei Katzen zu Claudia ins Bett, und manchmal hängen sie alle zusammen ganz gemütlich auf dem Sofa ab .

Noch immer leiden Alzira und vor allem Tosca unter den Folgen des Giardien-Befalls. Ich wünsche ihnen von ganzem Herzen rasche und gute Besserung, dass der aktuelle Kurs bestehen bleibt und der Durchfall ein für allemal ein Ende findet. Die Zeit regeneriert den Organismus, aber in manchen Fällen dauert es leider mehrere Monate.

Ich bin überaus glücklich und dankbar, dass diese beiden lieben Katzenmädchen ein so fürsorgliches und liebevolles Zuhause haben und in Minka eine Art grosse Schwester fanden .

Meine Fotokamera erlitt während des Besuchs einen heftigen Aussetzer, und ich entschuldige mich für die bescheidene Auswahl und die mangelhafte Qualität der Bilder.

         

                      

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Sonntag, 22. September 2013

Besuch bei Lenny

Von virtuellekatzenhaus1, 14:01

Lenny begrüsste mich noch vor der Haustüre . Er ist in der Zwischenzeit sehr gewachsen, aber sein niedlicher Blick und sein ganzes Erscheinungsbild kamen mir doch überaus vertraut vor. Kaum im Haus, verputzte Lenny einen kleinen Imbiss, während mich sein Freund Murphy begrüsste und gleich die mitgebrachten Baldrian-Spielsachen ausprobierte.

Während meines Besuchs stand die Terrassentüre offen, und das Wetter war angenehm sonnig. Die beiden Kater genossen es sichtlich, dauernd zwischen drin und draussen zu pendeln. Sie wohnen in einem tolles Haus mit Freilauf in einem interessanten Gebiet. Es gibt da viele Hecken, Bäume und sogar einem Bach. Und es gibt einige Nachbarskatzen, in deren Häusern Lenny gelegentlich einen Happen stibitzen geht. Durch seine freche und gleichwohl herzliche Art ist der süsse Tiger bereits im ganzen Quartier bekannt.

         

         

Aber Lenny geht nie weit fort. Es scheint, als möchte er daheim nichts verpassen, denn er bekommt ganz viel Aufmerksamkeit und hat schon eine enge Bindung zu seinen Menschen .

Durch eine Katzenklappe können die beiden Kater rund um die Uhr nach Belieben ein- und ausgehen. Also, Lenny muss das noch ein Bisschen üben, aber er ist auf dem besten Weg dazu. Während Murphy spät abends noch draussen auf der Pirsch ist, erholt sich Klein-Lenny lieber auf dem Sofa bei seinen Menschen von seinen Abenteuern und lässt sich ausgiebig verwöhnen .

         

              

Mit seinem Kumpel Murphy versteht er sich nach einigen anfänglichen Schwierigkeiten sehr gut. Die beiden raufen und spielen zusammen und rangeln um die besten Schlafplätze. Für Lenny ist natürlich immer derjenige Platz am interessantesten, der bereits von Murphy belegt ist. Auch beim Jagen scheint der schöne schwarze Kater dem jungen Tiger ein Vorbild zu sein. Hat der geschickte Murphy einen Vogel zerlegt, schnappt sich Lenny ein paar Federn, um bei seinen Menschen auch wie ein grosser Jäger zu wirken.

Im Wohnzimmer liegt ein grosser Tunnel mit vier Eingängen, der von beiden Katern rege benutzt wird – zum Spielen, aber auch zum Posieren, wie man auf einigen Fotos sehen kann.

         

         

Den unterhaltsamen Anekdoten über ihn konnte ich entnehmen, dass er immer noch dieselbe faszinierende Mischung aus Draufgänger und Schisshase ist, wie ich ihn als Winzling kennenlernen und beherbergen durfte .

Ich bin sehr glücklich und dankbar, dass der fröhliche Tiger ein so liebevolles, schönes Zuhause gefunden hat .

         

         

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Samstag, 21. September 2013

Besuch bei Ginevra & Orfeo

Von virtuellekatzenhaus1, 14:01

Ginevra begegnete mir schon auf der Treppe am Eingang. Sie ist immer noch ein aufmerksames, temperamentvolles und unternehmungslustiges Katzendamemädchen mit einem frechen, selbstbewussten Blick. Wir liessen uns im Wohnzimmer nieder, und Ginevra fand sofort grossen Gefallen am mitgebrachten Baldrianfisch .

         

         

Nun erhob sich auch Orfeo von seinem gemütlichen Schlafkörbchen oben auf dem zentralen Kratzbaum. Ganz elegant sah er sich um, streckte sich ausgiebig und kam schliesslich näher, um zu sehen, womit Ginevra da so lustig spielte. Natürlich erhielt er ein eigenes Stinkspielzeug, doch das eines anderen ist immer viel interessanter. Ginevra jedoch lässt sich die Butter noch immer nicht vom Brot nehmen und hatte zeitweise sogar beide Plüschis in ihren kleinen Pranken. So habe ich sie schon als kleines Kätzchen beobachtet und bewundert .

         

Ich freute mich jedoch sehr darüber, dass Orfeo seinen Plüschbiber immer noch in regem Gebrauch hat und dass seine Menschen bereits für Ersatz vom Ersatz gesorgt haben. Orfeo ist deutlich gewachsen und zeigt bereits Ansätze einer wunderschönen, athletischen Figur. Wie man mir versicherte, ist seine Sprungkraft schon sehr eindrucksvoll, und es war nötig, auf der Terrasse eine Art Schild zu montieren, damit er nicht so leicht aufs Dach springen kann. Seine Schwester ist natürlich auch gewachsen, sieht aber immer noch wie ein richtiges „Luusmeitli“ aus.

         

         

Mir wurde sehr unterhaltsam und liebevoll von den Eigenarten und kleinen und grossen Abenteuern des Geschwisterpaars berichtet. Beide mögen allerhand Verstecke und Winkel, Schubladen und Kartonschachteln, und sie versuchen oft, sich zu zweit irgendwo hinein zu quetschen und versperren dann einander den Weg. Was auch geschieht und getan wird, die beiden Wundernasen sind immer mit dabei und machen besonders die üblichen Reinigungsarbeiten amüsanter, aber nicht wirklich effizienter.

         

Ginevra und Orfeo verstehen sich so gut, dass sie nicht nur zusammen spielen und toben, sondern oft kuscheln und aneinandergeschmiegt schlafen. Orfeo ist sowieso ein echter Charmeur, der sich gern ausgiebig verwöhnen lässt. Ginevra hingegen braucht weniger Schmusereien mit ihren Menschen, doch wenn sie das Bedürfnis verspürt, kann sie sich gut bemerkbar machen, und man schenkt ihr noch so gern alle Aufmerksamkeit, die sie wünscht.

         

Die beiden Geschwister wohnen in einer riesigen Wohnung mit Kratzbäumen und vielen Spielsachen. Durch eine Katzenklappe können sie ganz nach Belieben auf die gesicherte, riesengrosse und herrlich bepflanzte Terrasse gelangen, wo sie nach Herzenslust Versteckspielen, rennen und jagen können - gelegentlich sogar ferngesteuerte Autos .

Ich bin überaus glücklich und dankbar, dass diese beiden coolen Büsis ein so wunderschönes und liebevolles Zuhause erhalten haben, und ich wünsche allen noch ganz viel Spass zusammen !   

         

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Sonntag, 18. August 2013

News von Tosca und Alzira

Von virtuellekatzenhaus1, 09:22

Hallo Mina

Die Kleinen machen sich ganz gut  . Wir wachsen mit jedem Tag mehr zusammen. Wenn sie wieder einmal etwas angestellt haben & einem mit dem treuen Blick anschauen, kann man gar nicht mehr böse sein .



Jeden Tag finden sie wieder etwas neues, was entdeckt werden kann. Letzte Woche hat Alzira sogar eine Heuschrecke auf dem Balkon gefangen  .
Tosca ist ein kleiner Vielfrass. Sie ist sehr entdeckungsfreudig & rauft sich gerne mit Alzira (sie beginnt fast immer  ) also, wehren kann sie sich ganz gut.
Tosca ist die vorsichtigere, Alzira ist schon die aktivere der beiden.

         

         

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Montag, 22. Juli 2013

Lenny lässt grüssen

Von virtuellekatzenhaus1, 09:30




So friedlich geht es nicht immer zu, aber die beiden könnten wirklich gute Freunde werden .

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Sonntag, 14. Juli 2013

News von Ginevra und Orfeo

Von virtuellekatzenhaus1, 15:36

Hallo Romina

Wir möchten Dir wieder einmal ein Lebenszeichen von unseren beiden Schmusern,Kämpfer, Fresssäcke, Räuber, Jäger, Sprinters berichten .

Frisch angekommen musste erst mal die neue Umgebung in Augenschein genommen. Alle Ecken, alle Winkel, wurden gründlich unter die Lupe genommen. Die erste Nacht in unserem Bett haben sie gut überstanden und konnten den ersten Tag mit Esther verbringen. Am Abend dann die grosse Überraschung, der erste Freigang auf der grossen Aussenbühne. Schön war es, besonders die grosse Anzahl der fliegenden Insekten (Junikäfer) weckte das Interesse von unseren zwei Neuen Mitbewohnern. Kaum angekommen und bewegen sich schon so, als kennen sie nichts anderes. Von Heimweh keine Spur.

         

         

         

Sogar den ersten Besuch am Samstagabend steckten sie ohne  Berührungsängste weg. Sie boten uns sogar
eine filmreife Darstellung bei der Junikäfer-jagd, das war so köstlich. Ginevra, das kleine "Häxli" wollte aber einfach nicht mehr in die Wohnung kommen und spielte mit uns Katz und Maus. Orfeo ist in dieser Hinsicht pflegeleichter . Bücken, halten, aufheben und schon kann man ihn in die Wohnung tragen. Die Kratzmöglichkeiten werden fleissig genutzt, die Katzenbäume und Schlafplätze (Aussichtsplätze) je nach Bedarf belegt und wo das Fressen steht und man aufs WC geht ist ihnen auch bekannt.

         

Ps: Orfeo und sein Biber, ja du weisst es ja, die zwei sind ein Traumpaar .

Liebe Grüsse und alle Gute wünschen dir Esther und Alain.

Bis bald

         

         

         

         

         

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Freitag, 12. Juli 2013

Addio…

Von virtuellekatzenhaus1, 19:20

Wenn jeweils die neuen Besitzer meine Schützlinge abholen, geht es mir ähnlich wie beim aufmerksamen Lauschen eines besonders eindringlichen Opernstücks, denn mehrere Gefühle ringen um die Vorherrschaft. Ich strahle und weine gleichzeitig. Beschwingte Freude und Schwermut gehen Hand in Hand, und ich denke an nichts Anderes mehr.

Die letzten drei Tage waren sehr bewegend, denn die Opera Kitten verliessen nach und nach ihren Kindergarten La Rocca. Zeitweise holte mich die Schwermut ein, sie wurde jedoch bald von der schönen Gewissheit vertrieben, dass die richtigen Menschen zu den richtigen Kitten gefunden hatten. Während sie in eine gemeinsame, glückliche Zukunft starteten, richtete ich meine kleine Festung für die nächsten hilfsbedürftigen Kätzchen her .

Die Zeit mit den Opera Kitten habe ich sehr genossen. Weniger die Giardien, umso mehr ihre Gesellschaft, ihre witzigen Aktionen und das, was sie mich lehrten. Nun möchte ich mich an dieser Stelle nochmals von den fünf Sirenen verabschieden und die Fotos der letzten Tage mit ihren Fans teilen .

         

                 

Ginevra, um Dich musste ich mir nie Sorgen machen. Als cooles, schlaues und unkompliziertes Katzenmädchen bist Du einfach traumhaft, und es tut mir leid, dass Du gerade wegen Deinen rühmlichen Eigenschaften nicht ganz so viel Aufmerksamkeit erhieltest wie die Kleinsten. Mit Corva hingegen verband Dich die Leidenschaft der Fliegenjagd, und Ihr habt oft zusammen gerauft und gekuschelt .

         

Dich, Orfeo, fand ich in jeder Situation tadellos gepflegt und elegant vor, und obwohl Du die Gemeinschaft durchaus zu schätzen wusstest, legtest Du grossen Wert auf eigene Entscheidungen.  Als sich einmal alle Kitten zur Spielstunde versammelten und um die Mäuschen und Bändel rangelten, ranntest Du mit Deinem Plüschbiber auf den Balkon hinaus, um ungestört zu spielen. Bleib so, wie Du bist, Orfi, bitte bleib ein Individualist .

         

Auf vielen Deiner Fotos, Alzira, verrät Dein Blick, dass Du eines Tages die Primadonna sein wirst. Genug Mut, Selbstbewusstsein und Allüren dafür hast Du bereits jetzt. Als Dir der Tierarzt Blut abnehmen musste, hast Du Dich dermassen gewehrt und geschrien, dass ich heulend die Praxis verliess. Kaum warst Du zurück in der Box, spieltest Du sorglos mit einem Fellmäuschen, und Deine Geschwister veranstalteten nicht ansatzweise so einen Terz wie Du, kleine Drama-Queen  !

         

Tosca, mein kleines Noscheli, das stets staunend in die Welt blickt, was bin ich froh, dass wir es geschafft haben, 550 g Zurückhaltung in 1600 g Unternehmungslust zu verwandeln! In den letzten zwei Wochen drehtest Du so richtig auf und scheutest Dich nicht mehr, Ginevra anzugreifen, ein Spielzeug gegen den Tiger zu verteidigen oder mir just in dem Moment ein Rasselbällchen auf den Kopf zu hauen, da ich drohte, wegen dem Auszug von Ginevra und Orfeo in Tränen auszubrechen. Deine Aktion war so lustig und Dein Timing absolut perfekt .

         

         

Lenny-Tigranes, Du kleiner Hallodri, um Deine Kletterkunst an der Gittertüre beneideten Dich Deine Geschwister, doch sie wurde Dir am Balkonnetz zum Verhängnis. Seither versuchtest Du nie wieder, das Netz zu erklimmen, und so hege ich die Hoffnung, dass Dir der Sturz eine Lehre fürs gefährliche Leben als Freigänger war. Geniesse das Gras unter Deinen Pfoten, atme den Duft der Freiheit, doch pass bitte gut auf Dich auf .

Meine süssen Opera Kitten, ich wünsche Euch allen von ganzem Herzen ein gesundes, glückliches und langes Leben .
Eure Mina

Addio del passato bei sogni ridenti…
(La Traviata)

         

         

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Donnerstag, 04. Juli 2013

Allegro

Von virtuellekatzenhaus1, 10:35

So... also... wo ist denn hier...? Mal gucken, wie...? Aha. So? Jetzt hab ich's. Ja, langsam, ich muss doch erst... okay, die Tasten... hm. Bin bereit, denke ich.

Haallo Katzenfreunde!

Ich bin's, Tosca. Wisst Ihr, ich brauche für alles etwas länger als meine Geschwister, und ich dränge mich nie in den Vordergrund, aber sie sagen, dass ich jetzt an der Reihe sei, und ich brauche immer einen Moment, um Mut zu fassen. Oje, deshalb musstet Ihr so lange auf den neuen Eintrag warten, tut mir leid. Dafür weiss ich viel zu erzählen, und wir haben eine Menge cooler Fotos für Euch geschossen .

         

Zuerst das Wichtigste: wir sind alle fit und munter, und wir nehmen täglich zu. Tigranes bringt schon 1.9 kg auf die Waage und ist mit Abstand der Grösste! Alzira bildet das Schlusslicht mit 1.35 kg.

         

         

Wir haben zwar keinen Durchfall mehr, aber unser Darm hat sich noch immer nicht ganz von der Giardien-Attacke erholt. Vor einer Woche schob Mina total Panik und fürchtete, diese Killerparasiten wären zurückgekehrt, aber der Tierarzt gab nach einer weiteren Analyse Entwarnung. Es dauert halt, bis da drin alles wieder hergestellt ist. Die Hauptsache ist, dass wir einen guten Appetit und (vor allem spät abends) jede Menge Power haben. Wir geben Zugabe um Zugabe und denken nicht daran, die Bühne zu verlassen. Auch dann nicht, wenn Minas Vorhang schon längst gefallen ist. Es kam nun schon ein paar Mal vor, da sie angesichts unseres Übermutes gar nicht erst versuchte, uns ins Katzenzimmer zu bugsieren. Sie sorgte einfach dafür, dass alles in Ordnung war, genug Futter, saubere Klos, etc. dann wünschte sie uns eine gute Nacht und verkrümelte sich in die Federn. Wir natürlich in Angriffsformation hinterher und hüpften wild auf der Bettdecke herum (was sie nicht daran hinderte, wie ein Stein zu schlafen).

         

         

Agrippina sah sich jeweils panisch um. „He hallo?! Du kannst doch diese Verrückten nachts nicht frei herumlaufen lassen?!“ Leider gehen wir ihr total auf die Nerven, wenn wir etwas Anderes tun als schlafen. Agrippina ist auch der Grund, weshalb wir im eigenen Zimmer übernachten sollten: Mina fürchtet die Missachtung ihrer Primadonna assoluta, der bella Diva, die immer so ein herrlich muffliges Gesicht zieht .

Übrigens machen wir nicht stundenlang Halligalli im Bett. Unsere neuen Menschen brauchen keine Angst zu haben, dass sie keinen Schaf mehr finden würden. Wir wollen uns nur jeweils ein paar Minuten austoben – spät abends und früh morgens, aber erst, nachdem wir erste Lebenszeichen wahrgenommen haben. Was bleibt uns auch übrig? Der Intendantin Corva allein gelingt es schon lange nicht mehr, Mina aus den Federn zu hieven, da ist sie dankbar für jede Hilfe, die sie kriegen kann.

Sonntags gibt es immer etwas Besonderes zu futtern: gekochte Hühnerbrust. Das mögen wir alle sehr, ganz besonders Tigranes. Lasst uns mal mit dem Zaunpfahl unseren künftigen Menschen zuwinken. Es gibt ja selten etwas, was gesund und auch noch total lecker ist .

Ginevra hat sich zu einem echten Rüpel entwickelt. Am Anfang war sie noch die ängstlichste von allen, und nun kennt sie überhaupt nichts mehr. Beim Spielen sind sie und Tigranes sehr rücksichtslos. Sie rennen in alles hinein, springen überall hoch und werfen jeden um, der im Weg steht. Alzira findet das super. Sie ist lieber mittendrin als nur dabei. Aber ich, nun, ich bin lieber nur dabei. Orfeo auch. Wir versuchen eher, auf strategischem Wege an die Spielsachen zu kommen als mit vollem Körpereinsatz. Im Gegensatz zu mir kann sich Orfeo aber gut wehren, wenn er doch mal unter die Tatzen kommt. Manchmal hilft er uns Mädels auch, wenn Tigranes zu grob wird. Dann lenkt er den Tiger auf sich. Allerdings darf ich behaupten, in Sachen Kampfsport schon Fortschritte gemacht zu haben und traue mich sogar, Ginevra anzugreifen, bin dann aber froh, wenn Alzira für mich übernimmt. Meiner Vorsicht verdanke ich es, dass ich die einzige unserer Truppe bin, die noch keine Kampfverletzungen hat. Die Jungs sind im Nacken- und Halsbereich ganz verbissen, und bei meinen Schwestern mussten schon zwei kleine Wunden desinfiziert werden, die ihnen freilich nichts ausmachten, Mina aber erschreckten sie. Sie sagt, das Image von Rockern würde viel besser zu uns passen als das von Opernstars. Da sieht man mal wieder, wie dumm Vorurteile sind .

Am liebsten fummle ich nach Mäuschen in Löchern und Gittern oder spiele friedlich mit der Kugelbahn, während sich die anderen verkloppen. Mina nennt mich immer noch „Noscheli“, weil sie mich für schutzbedürftig hält. Vor ihr jedenfalls habe ich überhaupt keine Angst. Oft, wenn sie sich hinkniet, um die Klos zu säubern, klettere ich geschwind auf ihren Rücken, knabbere an ihren Haaren und schaue, ob sie das alles auch richtig macht. Sie sagt dann plötzlich "halt dich fest", und schon reite ich ins andere Zimmer zu den nächsten Klos. Das macht Spass! Wenn sie unser Futter zubereitet, darf ich aber nicht an ihr hoch klettern. Sie meint, ein Mindestmass an Erziehung sollten wir bei der Übergabe vorweisen können.

Was wir nicht tun dürfen, können wir an wenigen Krallen abzählen: mit Kabeln spielen, an stehenden Menschen klettern, vom Balkon stürzen und aus Minas Teller futtern. Das haben wir alles schon prima akzeptiert. Na gut... wenn sie zu faul ist, das Kabel der Fotokamera ordentlich wegzuräumen, kann es schon passieren, dass sie es dann unter dem Bett oder in einem Klo suchen muss.

         

         

Nur weil wir über ein Arien-Repertoire verfügen, das eine Teresa Berganza vor Neid erblassen liesse, dürft Ihr nicht denken, wir wären uns zu fein, im Haushalt zu helfen. Gar nicht! Kommen „Schüüfeli ond Bürschteli“ zum Einsatz, sind wir alle fleissig bei der Sache. Alzira war gestern mit der Handwäsche beschäftigt. Mina setzte sie zweimal zurück auf den Boden, aber meine Schwester wollte unbedingt wissen, was da mit dem Lieblingspulli geschieht. Das Wasser war nicht heiss, und so liess Mina sie machen. Ich habe ihr angesehen, dass sie nur darauf wartete, bis Alzira auf dem glitschigen Rand des Waschbeckens ausrutschte. Im Grunde stand sie schon mit einem Handtuch bereit. Aber nicht Alzira! Sie hat die Präzision und Körperspannung einer Prima Ballerina. Am Abend rupfte sie den Lieblingspulli auch pflichtbewusst von der Wäscheleine. Ist doch egal, dass er noch nicht trocken war…

Tigranes gab sich überaus fürsorglich, indem er Minas Zahnbürste sogar bis ins Schlafzimmer trug, um ihr zu zeigen, dass sie dringend eine neue benutzen sollte. Einkäufe werden noch in den Tüten begutachtet, und wir sind sofort zur Stelle, wenn es darum geht, frisch gewaschene Kleider einzuräumen. Wenn wir die Stapel nicht für ordentlich genug halten, reissen wir die Klamotten wieder heraus. Wir sorgen auch dafür, dass Mina den Kontakt zu ihrem Nachbarn vom Erdgeschoss pflegt, indem wir ihm jeden zweiten Tag Spielsachen auf den Balkon werfen, die er artig einsammelt und zurück bringt. Wiedersehen macht Freude. Und mit einer Nachbarin hat Mina zum ersten Mal mehr als zwei Worte gewechselt, weil sie gerade im Treppenhaus vorbei ging, als Ginevra die Wohnung mal wieder schneller verliess als Mina. Trotz Absperrung . Wir anderen gucken erst, was auf der anderen Seite ist, aber Ginevra setzt einfach mutig drüber. Sie lässt sich immer problemlos wieder einfangen, aber es ärgert Mina jedesmal. An jenem Abend wurde Ginevra sogar noch für ihren Ausbruch belohnt, weil diese Nachbarin besorgt gewartet hatte und meine Schwester dann ausgiebig kraulte und ansäuselte. Tja, nicht nur Hunde können auf diese Weise Brücken bauen und für Gesprächsstoff sorgen, wo andernfalls keiner vorhanden wäre!

         

Gestern Abend regnete es in Strömen. Nur Agrippina sass draussen und genoss die Ruhe vor uns. Wir schnappten oft kurz frische Luft, doch sobald unsere Pfötchen nass geworden waren, eilten wir wieder ins Trockene. Unser Lieblingsspielplatz mit all seinen Holzsachen, Pflanzen und Käfern war also gerade nicht so verlockend, dafür erhielten wir einen neuen, langen Rascheltunnel. Corva hatte fast noch mehr Plausch daran als wir. Als Intendantin musste sie ihn natürlich zuerst ausprobieren. Sie befand ihn für gut, und wir alle mischten mit. Mal ein weitgehend gewaltfreies Spiel, das gefällt mir speziell gut .

Also… ich wäre jetzt fertig. Wie muss ich…? Was soll…? Ach so, aber… na gut, okay.
Äh, herzliche Miaus von den Opera Kitten!
Euer Noscheli Tosca

         

PS: noch was zum Grinsen: wir haben zufällig herausgefunden (ja, wir!), dass die Anfangsbuchstaben unserer Namen das Wort Katze ergeben – GATTO. Cool, wa‘?

         

         


Sonntag, 23. Juni 2013

Adagio

Von virtuellekatzenhaus1, 08:01

Willkommen, Katzenfreunde, auf unserer bescheidenen Opernbühne

Es geht uns allen wunderbar, und wir sind froh, über keine Tierarztbesuche, Flugversuche, Parasiten oder andere Aufregungen berichten zu müssen. Wir befinden uns also Adagio-Modus – ruhig und gemütlich. Das bezieht sich natürlich nur auf die Stimmungslage. Spielspass und Entdeckungsfreude entsprechen dem Vivace .

         

         

         

Selbst die Hitze letzte Woche bremste uns kaum, wir verlegten die wildesten Jagden und Übermutsattacken einfach auf den Spätabend. Von Corva und Agrippina war in jenen Tagen nicht viel zu erwarten. Sie hingen nur herum, vor allem letztere mit ihrem dicken, langen Pelz. Ausgestreckt lag sie auf den Küchenfliesen und tat total genervt, wenn wir nachschauten, ob sie noch lebte .

         

Katzenkinder schlafen unheimlich viel, aber Mina auch. Dieses Wochenende habe ich, Alzira, ihr ein ganz grosses Geschenk gemacht: ich liess sie am Samstag und sogar am Sonntag ausschlafen, indem ich es vermied, morgens um halb 6 meine Gesangsübungen zu absolvieren. Heisst es nicht „Der frühe Vogel fängt den Wurm“? Folglich fängt die frühe Katze den Vogel, der es auf den frühen Wurm abgesehen hat, nicht wahr?

Abgesehen davon muss das Frühstück einfach frisch sein. Ich halte Tigranes und Ginevra für Barbaren, wenn sie sich noch über die Reste von letzter Nacht hermachen. Man muss nur laut genug singen, dann stehen postwendend 5 Näpfe mit frischem Futter da, und die eingetrockneten Krümel werden entsorgt. Tja, gewusst wie.

         

Immer wieder verirren sich fette Fliegen in die Wohnung, und plötzlich schiessen wir Jäger aus allen Richtungen herbei (manchmal sogar Agrippina) und versuchen, sie zu fangen. Ginevra stellte sich bislang am cleversten und geduldigsten an .

Nun, es gibt noch viel zu tun: der zweite Nachmittagsschlaf steht an, damit wir alle wieder voller Energie sind, wenn Mina ins Bett will. Es ist lustig, wenn sie gähnend mitten im Trubel steht und kleinlaut vorschlägt, schlafen zu gehen, während wir wie die Irren herum rasen. Heute ist Vollmond, mal sehen, was wir daraus machen. Und fällt garantiert etwas Spassiges ein .

Herzliche Miaus,
Alzira, künftige Primadonna

         

         

         

         

         

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Sonntag, 16. Juni 2013

Opera Buffa

Von virtuellekatzenhaus1, 16:56

Willkommen, liebe Katzenfreunde, Vorhang auf!

Diesmal steht wieder eine Opera Buffa, eine lustige Oper, auf dem Programm. Ich, Tigranes, bin ja sowieso eher ein Buffo, ein Tollpatsch und kleiner Chaot. Ich bin ein Artist, Charmeur und Krieger, ein Grossmaul, Rüpel und Hasenfuss, ja, sehr vielseitig, ich bin sozusagen die Spitze meines eigenen Eisbergs! Und ich habe genug von Dramen, jetzt geht’s nur noch aufwärts – aber nicht mehr am Katzennetz. Das habe ich seit meinem unfreiwilligen Abenteuer neulich gemieden. Den Balkon selbst liebe ich, wie alle anderen, immer noch sehr. Seit gestern steht ein grosser Wassernapf mit kleinen Schiffchen zum Abkühlen und Planschen draussen. Orfeo hätte fast seinen geliebten Plüschbiber darin ertränkt .

         

Anfangs Woche wollte es Mina wissen: erneut brachte sie unsere gesammelten Werke zur Analyse, und stellt Euch die Erleichterung vor, als sie wenig später anrief und erfahren durfte, dass von den fiesen Darmparasiten keine Spur mehr zu finden wäre! Wir feierten die frohe Kunde mit ausgiebigem Spielspass und extra leckerem Futter .

Zwar sind unsere Hinterlassenschaften in ihrer Konsistenz noch nicht zufriedenstellend, die Parasiten haben scheinbar ziemlichen Schaden angerichtet, aber die Tendenz stimmt. Zwischendurch hört man einen Jauchzer, wenn Mina die Kistchen säubert .

         

         

Am Donnerstagnachmittag hatte sie frei, und sie hielt es für sinnvoll, einen Teil dieser Freizeit mit uns beim Tierarzt zu verbringen. Manchmal frage ich mich, was in den Köpfen von Menschen vorgeht… Es war sehr heiss, was uns jedoch nicht davon abhielt, unterwegs unsere unvermeidbaren Arien zu schmettern. Alzira musste sich wieder besonders hervortun. Wenn sie will, kann sie so eindringlich klingen, als würde man seine Krallen auf Schieferplatten wetzen.

         

Jedenfalls empfingen wir alle unsere erste Impfung, und der Tierarzt war ganz zufrieden mit uns. Bei Tosca hörte und fühlte er, dass sie noch ein ziemliches Durcheinander im Magen/Darm hat. Wir bekommen weiterhin ein darmsanierendes Mittel, und das ist auch kein Problem für uns, denn es wird unters Futter gemischt. Hauptsache keine Pasten und Tabletten mehr! Die nette Assistentin, die mich besonders toll findet, staunte, wie gross wir seit dem Leukose-Test geworden sind  .

Auf dem Heimweg sangen wir wieder aus Leibeskräften, und nach einem kleinen Imbiss zu Hause erschlug es bald einen nach dem anderen. Der Vorhang fiel. Wir verschliefen den restlichen Tag und die ganze Nacht. Ja, so eine Impfung hat’s in sich. Die erste, die sich fing, war Alzira. Morgens um 6 inszenierte sie voller Inbrunst Wagners Walküre, bis Mina eilends aus den Federn kraxelte und frisches Futter zubereitete. Nach und nach fanden wir alle zur alten Form zurück.

         

Am Samstag hatten wir uns vollends erholt. Die künftigen Menschen von Ginevra und Orfeo statteten uns am Nachmittag einen Besuch ab, worüber wir uns alle sehr freuten, denn sie spielten lange und total lustig mit uns. Glücklich und erschöpft hielten wir ein Schläfchen, und als wir wieder aufwachten, mussten wir feststellen, dass Mina das Wohnzimmer in eine Werkstatt verwandelt hatte. Sie sägte und bohrte, schraubte und schnaufte. Wir halfen fleissig mit, schauten uns alles genau an und spielten mit Metalldingen und Holzklötzchen. Das klimpert so schön auf dem Parkettboden. Angst hatten wir überhaupt keine, weder vor der Säge, noch vor dem Bohrer. Als das Gestell fertig war, fanden wir schnell heraus, dass sich der Lattenboden hervorragend fürs Fummelspiel mit Fellmäuschen eignet. Corva sprang mutig auf das oberste Regal, machte es sich dort gemütlich und genoss die Aussicht. Eigentlich, so erfuhren wir dann, ist das Regal gar nicht für uns gedacht, sondern für DVDs.

Weil es Samstag war und wir auch am späten Abend noch ganz viel Energie hatten, durften wir noch lange im Wohnzimmer spielen und lernten währenddessen eine ganz besonders coole DVD kennen: the Phantom of the Opera!

         

         

Herzliche Miaus, Euer Tiger-Phantom Tigranes

         

         

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Freitag, 07. Juni 2013

Der Flug des Tigranes

Von virtuellekatzenhaus1, 22:38

Herzlich Willkommen zu den neuen Abenteuern der Opera Kitten, liebe Katzenfreunde!

Zuerst die positiven Nachrichten, denn in jeder guten Oper ist die Welt zunächst in Ordnung, bevor das Drama seinen Lauf nimmt. Am vergangenen Wochenende blieb es nicht beim Besuch der netten Dame, wie im letzten Tagebuch angekündigt, nein, es kamen gleich drei Paare zu Besuch, und jedem konnten wir die passende Inszenierung darbieten, sodass wir vom Fleck weg engagiert wurden – und nicht nur für eine Festspielsaison, sondern fürs ganze Leben! Ist das nicht super  ?!

Tigranes wird alleine losziehen, um sich mit einem uns fremden Künstler zusammenzutun und vor allem Freilichttheater machen. Er ist ein echter Hallodri, und wir sind alle froh, dass er sich bald draussen richtig austoben darf. Gleichwohl hat er manchmal nur eine grosse Klappe und Schiss, wenn es darauf ankommt. Heute zum Beispiel schob er den totalen Horror vor einer Plüschkuh! Die kleine Alzira hingegen stürzte sich sofort auf sie und tretelte wonnig schnurrend darauf herum .

Tosca und Alzira werden gemeinsam von einer erfahrenen Katzensopranistin unter die Fittiche genommen, und zu guter letzt sind da noch Ginevra und ich, Orfeo. Wir werden zu zweit ein Opernhaus mit einer eigenen, riesigen Open Air Bühne beziehen.

         

Soweit so gut, wir spielen und raufen, hüpfen und springen, klettern und purzeln den lieben langen Tag. Wenn nicht, sind wir entweder am Futtern oder am Schlafen. Alle – besonders unsere beiden Minis – haben ordentlich zugelegt. Obwohl Alzira nach wie vor auf ihre Extrakost beharrt, hat sie gestern die 900 Gramm-Marke geknackt und damit in nur zwei Wochen 350 Gramm zugenommen. Das Feld führt noch immer Tigranes mit mittlerweile stolzen 1330 Gramm an .

Nun kippt die Stimmung langsam. Lasst das Cello jammern, um zum dramatischen Teil überzuwechseln. Maestro, Grave, per favore.  Der Impftermin, der am Donnerstag hätte stattfinden sollen, musste abgesagt werden. Vorstellung beim Tierarzt gestrichen, sozusagen. Weil unser Durchfall nicht wirklich besser wurde und eine verdächtige Farbe hatte, brachte Mina eine Probe unserer gesammelten Werke zur Analyse, und leider befanden sich Giardien darin. Das sind hochansteckende, fiese Parasiten, die an unseren Gedärmen nagen  !

         

             

Das bedeutet widerliche Medikamente, die wir am liebsten einfach ausspucken würden (gelingt manchmal sogar) und umständliche Hygienemassnahmen. Mina ist nur noch am Putzen und Desinfizieren, kontrolliert unsere Hintern und Pfötchen, und wir dürfen nicht mehr ins Schlafzimmer. Weil Primadonna Agrippina und Intendantin Corva von den dummen Parasiten nicht betroffen sind – und es auch so bleiben soll –, sind wir nur noch zusammen, wenn Mina auch zu Hause ist, damit sie das Klo-Management überwachen kann. Das heisst, sie juckt bei jedem Scharrgeräusch auf und räumt grossflächig, damit die Tanten nicht versehentlich in die Sauce treten und sich dann beim Sauberlecken infizieren. Uns richtig unter Quarantäne zu stellen, bringt sie ja nicht übers Herz. Wir kommen gut damit zurecht, wenn nicht immer alle Räume zugänglich sind, Hauptsache, es bleibt Platz zum Spielen und Rennen, aber die Tanten gurkt das ganz schön an .

         

            

Bei dem schönen Wetter geniessen wir den Balkon in vollen Zügen. Doch seit gestern Abend dürfen wir ihn nur noch betreten, wenn ihn Mina im Blickfeld hat .

         

Wir sind die Opera Kitten, und viele gute Opern besingen tragische Helden. Das bringt uns zu folgendem Zwischenakt: Der Flug des Tigranes!
Kulisse: relaxte Abendstimmung, alle Katzen auf dem Balkon, Mina wandert telefonierend durch die Wohnung. Menschen unterstellen uns Katzen, dass wir nie hören wollen, wenn sie uns rufen. Sie selbst sind jedoch keinen Deut besser! Die arme Corva miaute ganz verzweifelt, während sie voll ausgestreckt in der rechten Ecke am Katzennetz stand und einerseits versuchte, Tigranes von einer dummen Idee anzubringen und andererseits, Mina auf die Not aufmerksam zu machen.

         

Tigranes hatte die oberste Ecke des Netzes schon erreicht und zwängte sich nun durch die Lücke zwischen Brett und Sonnenstore.
Im nächsten Moment flog ein Telefon durch die Luft, Mina hechtete zu uns auf den Balkon heraus und sprang in die obere Ecke, um wenigstens noch Tigranes‘ Schwanz zu erhaschen. Nun ist sie aber nur ein Mensch, und die haben bekanntlich eine eher bemitleidenswerte Sprungkraft. Sie hatte also keine Chance, ihn noch zu erwischen, und einen Atemzug später befand sich Tigranes auf der anderen Seite des Netzes und realisierte seine höchst missliche Lage. Anstatt den gleichen Weg zurück zu nehmen, gerät er in Panik und kraxelt auf der Suche nach einer Lücke dem Netz entlang nach links unten – in die ganz falsche Richtung. Mit der Kraft der Panik reisst Mina das Netz nach innen, doch Tigranes hat bereits die stabilen Verstrebungen passiert. Es bleibt nur der Versuch, das Netz möglichst straff und stabil zu halten, um ihm das Klettern und Festhalten zu erleichtern.
Schliesslich kam es, wie es kommen musste: Tigranes‘ Kräfte schwanden, er hatte Angst, ein Fehltritt  nur, und... Tigranes stürzte ab!
Er landete auf allen Vieren im Gras. Wie verwirrt er sich umsah, bekam Mina nicht mehr mit. Eine Sekunde lang dachte ich noch, sie würde gleich hinterher springen – ich meine, so hoch ist es nun auch wieder nicht, bloss ein Stockwerk – stattdessen flog sie förmlich die Treppen hinab, hinaus in den Garten  .

Tigranes hatte inzwischen Schutz unter dem untersten Balkon gesucht und sich da hingekauert. Dankbar liess er sich von Mina einsammeln. Beide zitterten vor Aufregung, und mit hämmernden Herzen mussten sie bei einer Nachbarin klingeln, da sich Mina in der Hektik ausgesperrt hatte. – Die zwei sind mir vielleicht Helden...

         

Zurück in der Wohnung: für Tigranes war die Welt wieder in Ordnung. Als wäre nichts gewesen, spielte und rannte er sofort wieder mit uns herum. Weil Mina das Netz zerrissen hatte, mussten wir den Rest des Abends drinnen bleiben .

Heute früh war es wieder repariert, und wir dürfen nun wieder draussen spielen und dösen. Unter strenger Aufsicht! So nachdenklich, wie Ginevra heute die geflickte Ecke betrachtete, wird sie wohl die nächste sein, die den gleichen Blödsinn wagt.

Nun, eindrückliche Opern-Dramen und -Tragödien hin oder her, in der Realität hätten wir doch alle lieber ein Happy End, deshalb drückt bitte die Daumen, dass wir diese dummen Parasiten bald los sind.

Liebe Miuuus,
Euer Orfeo, stets sauber und gesittet

            

         

         


Freitag, 31. Mai 2013

Ouverture

Von virtuellekatzenhaus1, 22:17

Wir begrüssen euch, Freunde der Feliden
Vergnügliche Lektüre sei euch beschieden
Zur Vorstellungsrunde der Opera Kitten
Lassen wir uns nun nicht länger bitten


Wer sich über unseren Gruppennamen wundert, fuhr noch nie mit uns im Auto. Das ist die beste Gelegenheit, voller Inbrunst die schönsten Arien zu schmettern. Über das gewaltigste Stimmorgan verfügt die Kleinste: Alzira . Den längsten Atem jedoch hat Tosca, was sie am Samstag auf der Fahrt von unserem Geburtsort nach La Rocca unter Beweis stellte. Die erste halbe Stunde lang sangen wir alle durcheinander. Jeder wollte sein Repertoire zum Besten geben, und weil wir so aufgeregt waren, boten wir selbst Klagelieder im Fortissimo dar. Dann schliefen unsere Tenöre einfach ein, und bald auch ich. Beiläufig vernahm ich noch das Brummen des Motors, das Quietschen der Scheibenwischer, prasselnder Regen und gelegentlich einige Libretti meiner kleineren Schwestern.

         

         

Nach über einer Stunde kamen wir alle wohlbehalten an. Auch unsere Fahrerin verfügt noch über ein für Menschen typisch unzulängliches, aber funktionierendes Gehör. In einem gemütlichen Zimmer mit vielen Spielsachen und Kratzbäumen verliessen wir unsere Transportsänften, gingen gleich ohne jede Scheu auf Entdeckungstour und probierten die Klos aus. Wir sind sehr stolz darauf, dass uns auf dem langen Weg kein Malheur widerfahren ist.
Man bediente uns mit Futter, das den Jungs und mir sehr gut schmeckte. Alzira und Tosca sind diesbezüglich selbst für Operndiven allzu etepetete, doch dazu später  .

         

Ebenfalls am ersten Tag machten wir Bekanntschaft mit den Tanten dieses Opernhauses: Primadonna Agrippina schnupperte Orfeo von Kopf bis Schwänzchen ab, während er ganz relaxt stehen blieb. Dann zog sie wieder ab. Intendantin Corva mampfte einfach das Trockenfutter, das für uns gedacht war, und fauchte Tigranes dermassen an, dass er mitten in der Bewegung erstarrte, bis Mina ihn mit einem Spielmäuschen ablenkte. 

         

Corva musste das Zimmer verlassen, und damit wir uns erst einmal in Ruhe eingewöhnen konnten, uns aber nicht abgeschottet fühlten, wurde der Ausgang mit einer halbhohen Gittertür versperrt  .

Am Sonntag erklomm Tigranes problemlos diese Gittertür. Oben angelangt, wurde er von Mina gepflückt, da sie fürchtete, er könnte abstürzen. Sie ist dankbar, dass Tigranes das neue Türkonzept getestet und als unbrauchbar befunden hat. So kann sie sich bis zur nächsten Gruppe etwas Schlaueres einfallen lassen. Der Karton, der dem Gitter als Absperrung folgte, war lächerlich, und Tigranes konnte auch den Türstopper mühelos beiseite schieben. Habe ich nicht einen unheimlich cleveren Bruder? Ihm verdanken wir es, dass wir schon viel früher als geplant durch die ganze Wohnung wuseln durften. Nur nachts geht die Türe zu, und wir machen keinen Mucks mehr, bis es Intendantin Corva am nächsten Morgen gelungen ist, Mina aus den Federn zu scheuchen, was mitunter eine Stunde dauern kann. Erst, wenn wir sie vor unserer Türe herum schlurfen hören, melden wir uns und freuen uns darauf, wieder überall herum zu rennen und zu spielen und neue Schlafplätzchen zu finden

         

Wochentags sind wir jeweils morgens und nachmittags mit Corva und Agrippina alleine zu Hause, doch wir haben noch gar nichts Dummes angestellt. bzw. hat Mina davon nichts mitbekommen.

Den Balkon haben wir auch schon entdeckt, aber das Wetter ist nicht sehr angenehm, wir sind nur selten kurz draussen  .
Es könnte in diesem Zirkus – äh - Opernhaus alles so lustig und fidel sein, wären da nicht unser kollektiver Durchfall, der allerdings schon am Abklingen ist, sowie die Sorgen um Alzira. Die kleine Maus weigert sich seit bald einer Woche, Katzenfutter zu fressen. Sie und Tosca hatten vorher nur Muttermilch getrunken, und anfangs in La Rocca schüsselweise Kittenmilch. Der Tierarzt sagte, sie seien zu klein für ihr Alter und blass, da ihnen wichtige Nährstoffe fehlten. Um wenigstens diesen Mangel auszugleichen, erhalten die beiden ein Aufbaukonzentrat auf Milchbasis, das glücklicherweise gut angenommen wird, und zusammen mit püriertem Futter kam zumindest Tosca mittlerweile auf den Geschmack von Fleisch. Seit Donnerstagabend futtert sie das gleiche wie wir anderen. Nur Alzira kann hungrig zwischen 5 vollen Näpfen mit verschiedenem Nassfutter sitzen und Mina anpflaumen, bis sie ihren warmen Spezial-Milch-Shake über ein ganz bestimmtes Futter kriegt, ansonsten fastet sie lieber. Drückt uns die Daumen, dass sie bald Toscas Beispiel folgt.
In Sachen Temperament und Unternehmungslust steht Alzira aber keinem nach. Wenn sie erst mal was auf den Rippen hat, wird sie zur Diva und uns allen auf der Nase herumtanzen, da bin ich sicher. Genug Selbstbewusstsein hätte sie jedenfalls.


Der Hallodri unter uns ist eindeutig Tigranes. Einfach ein lustiger und sehr einfallsreicher Kerl, ständig auf der Suche nach Action. Am liebsten rauft er mit Orfeo, doch wenn der gerade nicht zur Verfügung steht, komme halt ich unter die Pranken. Er ist zwar viel stärker, aber ich bin flinker: wenn ich bei einer Verfolgungsjagd plötzlich einen Haken schlage, schiesst er an mir vorbei und knallt irgendwo gegen. Das ist total lustig.

Orfeo ist weniger offensiv und kann sich auch gut alleine beschäftigen. Manchmal sucht er sich seinen Schlafplatz abseits der Gruppe, um seine elegante Individualität zu unterstreichen. Auffällig ist sein sensationell weiches Fell, worauf er sehr stolz ist. Er verbringt jedenfalls viel Zeit mit Körperpflege und ist immer sauber, obwohl er sich auf dem Klo nicht viel geschickter verhält als wir anderen. Mina setzt manchmal unser kleines Ferkelchen Tosca zu ihm, damit sie effiziente Putzmethoden lernt.

         

Seit Tosca Fleisch frisst, nimmt sie schnell zu, hat einen dicken Bauch und deutlich mehr Ausdauer. Sie ist vor allem ein „Menschen-Höck“. Wo Mina auch sitzt und kniet, es dauert nur Sekunden, bis Tosca auf sie klettert. Am liebsten guckt sie von der Schulter aus zu, wenn Mina die Kistchen säubert. Tja, und ich? Ich bin die perfekte Mischung aus allem: zutraulich, aber nicht aufdringlich. Lebhaft, aber nicht wild. Mein Ziel ist es, genug Gewicht zuzulegen, damit ich nächste Woche zusammen mit den Jungs geimpft werden kann. Der Tierarzt meinte am Montag noch, ich sei auch zu klein und zu blass, wie die zwei Minis. Auch ich hatte vor dem Umzug fast ausschliesslich von Muttis Milchbar gelebt, aber schon am ersten Tag in La Rocca wusste ich das leckere Futter zu schätzen und schlage seither mächtig zu. Ich kann kaum an einem Napf vorbeigehen, ohne noch schnell einen Happen zu verputzen, obwohl ich eigentlich längst satt wäre. Ja, ich will unbedingt aufholen und zu den Grossen gehören  .

Mit herzlichem Miau,
Ginevra von den Opera Kitten

Demnächst auf dieser Bühne: der Besuch der netten Dame.

         

         

         


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