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Sonntag, 23. Februar 2014

Besuch bei Sämi

Von virtuellekatzenhaus1, 14:01

Der Weg zu Sämi führte mich in ein Gebiet, welches das Herz jedes kleinen Räubers höher schlagen liesse: ziemlich im Abseits, kaum Verkehr, jede Menge Felder, Wiesen und Gehölz zum Jagen, Verstecken und Abenteuer bestreiten !

         

Nachdem ich das tolle, grosse Haus betreten hatte, wo Sämi nun als unumstrittener King herrscht, wurde ich ins Obergeschoss geführt, wo er gerade noch auf der Toilette beschäftigt war (wir hörten eifriges Scharren).  Artig wartete ich, bis er mir eine Audienz gewährte. Ich war sehr gespannt auf ihn und durfte schnell feststellen, dass er zwar gewachsen ist, aber ansonsten noch unverkennbar der gleiche Sämi ist, der flink wie ein Gummiball durch La Rocca gehüpft war.
Ja, mir begegnete ein fröhlicher, aufgeweckter und unternehmungslustiger junger Kater. Schon nach kurzer Skepsis seinerseits liess er sich streicheln, und indem ich ihm mein Stinki-Präsent zuwarf, konnte ich definitiv punkten .

         

Es war jedoch recht schwierig, scharfe Fotos von ihm zu schiessen, denn entweder kam er gleich auf mich und die Kamera zu gelaufen, oder er spielte wild mit dem Stinki. Aber nur damit liess er sich überzeugen, noch eine Weile bei uns zu bleiben, bevor er dann zu einem kurzen Streifzug durchs Katzentürchen verschwand. Kurze Zeit später kam er wieder zurück, nahm einen kleinen Imbiss zu sich, spielte eine Runde und eilte plötzlich wieder durchs Türchen, als wäre ihm etwas sehr Wichtiges zu tun eingefallen. Vielleicht wartete ein neuer Kumpel draussen ?

         

Indes liess ich mir bei leckeren Muffins von Sämis Gewohnheiten und Streichen erzählen. Er ist wirklich ein herrlicher Bursche mit vielen Ideen und Flausen im aufgeweckten Köpfchen. Seine Menschen lieben ihn total und können sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Sämi hat sie natürlich voll im Griff und lässt sich jeden Wunsch von den Augen ablesen.

Besonders herzig finde ich das abendliche TV-Ritual. King Sämi achtet nämlich sehr auf Gerechtigkeit, er wechselt immer wieder zwischen ihr und ihm, um auf dem Schoss zu liegen und sich betüddeln zu lassen .Besonders interessant findet er offenbar Pinguine. Bei einer Doku über diese lustigen Vögel hat er mit ausgerichteten Ohren höchst fasziniert in den Bildschirm gestarrt.

          

Sein liebstes Spielzeug sind nach wie vor Bällchen aller Art, vor allem zerknülltes Papier und jene weichen, hüpfenden Bälle. Manche trägt er herum, bevor er sie fort kickt und beim Fangen effektvoll über den Boden schlittert. Die Morgengymnastik von Mensch und Katze besteht darin, dass jemand ein Bällchen die Treppe hinauf wirft, und Sämi fängt es dann geschickt ab, wenn es wieder herunter hüpft .

          

Zunächst sei er nur zögerlich hinaus gegangen, doch inzwischen liebt er seine Streifzüge sichtlich. Auf meine Frage hin, ob er bereits halbtote Jagdtrophäen mitgebracht hätte, lautete die erleichterte Antwort: „Bisher brachte er nur ein Blatt herein.“ Die grandiose Natur rund ums Haus lässt jedoch nicht viel Hoffnung zu, dass es bei derart (für Menschen) angenehmer Beute bleiben wird  .

Ich danke Sämis Familie von ganzem Herzen dafür, dass sie diesem lieben, lustigen und fröhlichen Burschen so ein tolles und liebevolles Zuhause geschenkt hat. Danke auch für die leckeren Muffins und das gute Gespräch, es hat mir richtig viel Freude bereitet !

         

         

         

         


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Donnerstag, 16. Januar 2014

Spartacus-Sämi lässt grüssen

Von virtuellekatzenhaus1, 10:01

Hoi Romina

Ich muss schon sagen, Sämi ist ein unheimlich lieber und anständiger Kater. Er macht uns total Freude. Wir sind glücklich, so einen tollen Kerl zu haben .

Während der Fahrt war er meistens ruhig und hat vor sich hin gedöst. Die Fahrt hat doch ca. 1 Stunde gedauert. Ungefähr ein Kilometer vor unserem Daheim wurde er langsam unruhig. Wir sind mit ihm ins Haus gegangen und haben ihn vor dem Katzenklo freigelassen. Er hat "tiefergelegt" das Haus inspiziert, d.h. er ist den Wänden entlang gelaufen und hat alles kurz angeschaut. Wir haben ihn beobachtet, aber in Ruhe gelassen. Unter einem Möbelstück hat er sich versteckt und anschliessend dann in einem Wäschekorb geschlafen. Er hat so fest geschlafen, dass er auf unser Nachsehen nicht reagierte. Gegen Abend war er wieder wach, und wir haben gespielt miteinander und er liess sich streicheln, dazu hat er bereits geschnurrt .

Ich habe das Gefühl, er hat in der ersten Zeit seine Spielkameraden vermisst. Ich denke aber, dass dies immer weniger wird.

Gerne erklimmt er auch Höhen, d.h. er hüpft auf höhere Brüstungen. Ich habe manchmal Angst, dass er herunter fällt. Im Moment wirbelt er mit dem Ball, den du ihm mitgegeben hast, durch unser Zimmer. Wir haben einen Holzboden, und wenn er schnell ist und abbremsen muss, schliefert er noch ein Stück weiter.

Er ist sehr anhänglich, und man kann sehr gut Fernseh schauen mit ihm. Er schaut manchmal aufmerksam mit. Wenn wir zu zweit vor dem Fernseher sind, wechselt er ab. Zuerst sitzt er bei mir, dann nimmt er einen Satz und geht zu meinem Mann und dann nach einer Weile springt er wieder zu mir zurück .

Er schläft immer wieder an anderen Orten. Wir haben ihm zwei, drei Schlafplätze eingerichtet, doch diese interessieren ihn nicht besonders.

Kürzlich meinte mein Mann, ob ich vergessen habe, das Schuhkästchen zu schliessen. Es waren sämtliche Schuhe ausgeräumt und Sämi lag im Kästchen. Ich dachte mir noch, das kann kaum sein, aber ich konnte es nicht genau sagen. Am anderen Tag war ich aber sicher, dass ich es richtig geschlossen habe. Ich weiss nicht, wie er das schafft. Heute war das Türchen zu, als wir vom Sport nach Hause kamen. Wir haben die Schuhe hineingestellt und ich habe noch kurz geschaut, ob er wirklich nicht drin ist und habe ihn dabei nicht gesehen. Auch im oberen Stock habe ich ihn nirgends gefunden. Plötzlich hörten wir vom unteren Stock ein "dog, dog, dog" und als wir nachgeschaut haben, war er doch im Schuhkästchen .

Was auch noch ist, die Morgentoilette kann ich nicht mehr in aller Ruhe machen. Wenn ich die Türe schliesse, ist ein "Gemöög" draussen, und wenn ich offen lasse, muss alles genau beobachtet werden. Ich bin jetzt in Rekordzeit fertig  .

Langsam fängt er an sich zu interessieren, was draussen läuft. Dies aber wirklich noch langsam. Am Dienstag, 21.1. haben wir den Termin beim Tierarzt wegen der Kastration.

Wie du siehst, es ist Leben eingekehrt bei uns. Er macht riesig Freude.

Ich wünsche dir und der ganzen Katzenfestung einen schönen Sonntagabend und eine tolle nächste Woche!

Liebe Grüsse

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Freitag, 03. Januar 2014

Auf Wiedersehen, Spartacus

Von virtuellekatzenhaus1, 22:17

Lieber Spartacus (Kampfname: Plappermäulchen)

Eingeschüchtert und verunsichert kamst Du zu uns, doch mit Crixus‘ Hilfe ist es Dir sehr schnell gelungen, Dich einzuleben, Dich bei uns wohl und schliesslich zu Hause zu fühlen .

         

Mit Agrippina bist Du nie wirklich warm geworden, aber ihr Fauchen und Drohen haben Dich überhaupt nicht beeindruckt, was ich als positives Zeichen für Dein Selbstbewusstsein werte. Du wandtest Dich von der chronisch übellaunigen Diva einfach ab und schenktest Deine Aufmerksamkeit Crixus oder Corva, die sich jederzeit über Dich freuten, Dich leckten und neckten, mit Dir spielten und rauften.

Nun ist Dein Kindergarten in La Rocca vorbei, wir haben Dich zu einem tapferen Katzen-Gladiator ausgebildet. Jetzt hast Du Deine eigene Arena. Du wirst sie zu verteidigen wissen, sie aber auch nutzen, um neue Freundschaften zu schliessen .

         

         

Ich werde Dein lustiges Geplapper und unsere gemeinsamen Fernsehabende vermissen. All den Schrott, den ich gucken musste, weil ich Dich auf meinem Bauch nicht wecken wollte und die Fernbedienung ausser Reichweite lag. Und immer, wenn ich fortan ein Papier zerknülle, werde ich mich daran erinnern, wie Du sogar aus dem Schlaf aufsprangst, um diese verflixte Papierkugel zu kriegen – koste es, was es wolle !

Danke, kleiner Spartacus, dass Du Dich hier so toll eingefügt hast und dass ich mich um Dich nie zu sorgen brauchte. Du bist einfach ein cooler Typ, dabei total herzlich und liebenswürdig .

         

Bitte gib gut auf Dich acht, vor allem da draussen in der gefährlichen Welt als Freibeuter bzw. Freigänger. Denke daran, was Dich Corva, Agrippina und Crixus gelehrt haben.

Alles Liebe, Deine Lanista, Mina

         

         

         

         

         

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Sonntag, 22. Dezember 2013

Schlafen und Spielen

Von virtuellekatzenhaus1, 14:10

Miau, Freunde!

Es gibt da in der Küche so eine Schranktüre, wohinter der sogenannte „Ghödderchöbu“ (Mülleimer) steht. Seit ich in diesem Ludus bin, nimmt es mich doch verflixt wunder, wohin das alles verschwindet, was Mina hineinschmeisst. Es gäbe neben dem Eimer auch eine Lücke in Katzengrösse, man könnte sich prima umsehen. Aber jedesmal, wenn ich Anstalten machte, diese Lücke zu betreten, schiebt mich Mina beiseite und schliesst die Müllschranktüre rasch wieder.
Erst gestern Abend gelang es mir endlich, unbemerkt hinein huschen. Die Tür schloss sich wieder, und ich hielt mich für wahnsinnig schlau. Aber nur so lange bis ich merkte, dass ich nicht mehr von alleine hinaus konnte. Es gab auch überhaupt nichts Aufregendes zu sehen – im Grunde gab es überhaupt nichts zu sehen, denn nicht einmal Katzenaugen funktionieren in völliger Dunkelheit !

         

Wie gut, dass ich so toll miauen kann: mit meiner beeindruckenden Stimme war es überhaupt kein Problem, auf meine Lage aufmerksam zu machen. „Miaaaaaaau!“ rief ich mordio, sofort ging die Müllschranktüre wieder auf, und ich sprang dankbar hinaus, wobei mich Mina ganz ungläubig anguckte. Wo kommst du denn her? Die Frage stand ihr ins Gesicht geschrieben, aber nicht einmal sie spricht so dumme Fragen aus. War ja offensichtlich, woher ich kam. Wenigstens ist meine Neugier jetzt befriedigt .

         

Am Samstag bekamen wir Besuch von einer Freundin Minas und deren Sohn. Die Frauen quatschten, und der Junge freute sich total darauf, mit uns Katzen zu spielen. Aber – hey – solche Memmen! Nur ich wusste die Abwechslung zu schätzen. Corva kam hin und wieder gucken, war aber zu faul zum Spielen. Agrippina mochte ihren Schönheitsschlaf nicht einmal kurz unterbrechen, und Crixus versteckte sich wie nie zuvor! Vielleicht ist er einmal einem Kind begegnet, das weitaus weniger Feingefühl hatte als unser Luca gestern. Aber ich hatte den grössten Plausch und brachte alle mit akrobatischen Einlagen zum Lachen und Staunen. Auch die Mamma spielte noch mit mir und sprach mich lieb an, obwohl die Arme allergisch auf Katzen reagiert und dauernd niesen musste. Das ist ein ganz schlimmes Los für so eine grosse Tierfreundin wie sie .

Unser Karton-Weihnachtsbäumchen steht immer noch – meistens! Auf vielfachen Wunsch legen wir diesmal ein paar Fotos davon bei.
Am Freitag erhielten wir noch ein Bäumchen, diesmal sogar ein echtes: ein Olivenbäumchen. Es sollte zum Raumklima beitragen. Wir finden es cool, die Blätter abzurupfen, was Mina zwar nicht so gern sieht, aber ihr ist auch klar, dass sie uns kaum davon abzuhalten vermag. Sie intervenierte erst, als ich ganz im Bäumchen hing und mich an den dünnen Stamm klammerte. „He, Spartacus!“ rief sie, und das genügte schon, dass ich losliess, denn ich hatte ja schon selbst gemerkt, dass dieser Baum zu klein zum Klettern ist .

         

Richtige Bäume werde ich später noch oft genug erklimmen können. Am vorletzten Wochenende erhielt ich nämlich ganz lieben Besuch. Es musste nur noch ein kleines, aber wichtiges Detail zum Wohlgefallen geklärt werden, dann war die Sache geritzt, und ich hatte meinen Lebensplatz in den Krallen. Nach der Eingewöhnung werde ich Freibeuter werden, juhuuu! Äh, Freigänger, heisst das.

Ein Bisschen mulmig ist mir dabei schon zumute, Alleinherrscher zu werden. Wäre schön, wenn ich Tante Corva mitnehmen dürfte. Mit ihr verbringe ich hier viel Zeit, und ich lerne von ihr. Mina sagt, wir benähmen uns wie Piggeldy und Frederick. Das sind Zeichentrickschweinchen. Das Kleine dackelt dem Grossen dauernd hinterher und stellt Frage um Frage.

         

         

Corva ist einfach cool. Wir kämpfen, rennen und jagen zusammen, und manchmal putzt sie mich auch. Wir bilden gemeinsam das Empfangskomitee, wenn Mina nach Hause kommt. Die anderen zwei pennen meistens weiter. Nun hat sie Ferien und macht es uns mit dem Timing schwierig. Während der geregelten Arbeitszeit wussten wir ganz genau, wann wir uns auf die Lauer legen müssen. Jetzt geht sie manchmal spät abends noch weg oder ist tagsüber nicht mal eine Stunde fort. Da muss ich mich jeweils sehr beeilen, damit ich sie noch begrüssen kann, bevor die Jacke hängt.

Heute ist so ein richtig fauler Sonntag. Wir hängen alle im Wohnzimmer herum und frönen dem allgemeinen Schnarch. Ich hatte es mir vorhin für etwa drei Stunden auf Minas Bauch bequem gemacht und wäre noch länger geblieben, wenn sie nicht auf einmal rumgejammert hätte, von wegen unbequem, Bein eingeschlafen, Durst, Hunger… Langsam erwachen unsere Lebensgeister wieder, und nun muss bald etwas Action passieren. Die anderen halten das Nichtstun wesentlich länger aus als ich .

Liebe Grüsse aus der Katzenfestung,
Euer Spartacus

         

         

         

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Donnerstag, 12. Dezember 2013

Kleine Gladiatoren

Von virtuellekatzenhaus1, 08:51

Miau, Katzenfreunde!

Seit Spartacus bei uns ist, macht es langsam Sinn, La Rocca als „Ludus“ (Gladiatorenschule) zu bezeichnen. Also, eigentlich sind wir zu dritt, denn Spartacus provoziert auch Corva zum spielerischen Kämpfen und Raufen. Nur Agrippina ist mal wieder die Spassbremse. In unserem Sinnbild ist sie… nun, sie ist halt Agrippina, die Kaiserin, die faul in ihrer Loge liegt und sich amüsiert, wenn wir uns in der Arena abstrampeln .

         

Spartacus hatte seine anfänglichen Feindseligkeiten, die nur von Unsicherheit herrührten, ganz schnell überwunden und ist innert kürzester Zeit aufgetaut. Er fühlt sich ganz zu Hause und weiss schon, dass er (fast) alles darf. Fragen stellt er nicht, er ist in dieser Hinsicht rüpelhafter als ich, vor allem den Tanten gegenüber. Agrippina gerät täglich ein-bis zweimal seinetwegen aus der Fassung, aber bei Corva kommt seine freche, direkte Art sehr gut an. Sie putzt ihm sogar den Kopf und lässt sich, wie erwähnt, auf ziemlich heftige Raufereien mit ihm ein.

         

Spartacus hat eine Menge Temperament, er ist sehr mutig und immer für einen Spass zu haben. Eigentlich mag er so ziemlich alle Spielsachen, aber Papierkugeln ganz besonders. Damit kann er sich lange verweilen. Meistens trägt er sie zuerst in den Flur, wo man besser kicken kann als auf einem Teppich, dann geht’s rund. Fällt die Papierkugel in einen von Minas Stiefeln, bietet uns der kleine Gladiator ein besonders herrliches Schauspiel .

Eher selten, aber Spartacus kann auch ruhig und kuschelig sein. Am Sonntag kletterten wir beide auf Mina, die auf dem Sofa faulenzte. Wir schnurrten um die Wette und konnten ihr nicht nah genug sein. Wenig später schliefen wir ein – alle: wir drei aufm Sofa, und die Tanten waren auch ganz in der Nähe auf ihren Lieblingsplätzen.

         

Womit wir Mina immer wieder zum Lachen bringen, ist unser Geplauder. Ist er in leicht übermütiger Stimmung, kommentiert Spartacus einfach alles, was er tut und sieht, und sein sprachliches Repertoire gibt er in allen möglichen Tonlagen und Lautstärken zum Besten. Auch ich plappere viel und gerne, aber er übertrifft mich, keine Frage. Manchmal betreiben wir echte Konversation. Im Grunde findet Mina das total süss, aber es kam auch schon vor, dass sie mitten in der Nacht brummelte: „Könnt ihr uns all das nicht morgen früh erzählen?“

Das ist aber selten, meistens sind wir nachts mucksmäuschenstill. Mina erwacht höchstens, weil Spartacus, Corva und ich auf und neben ihr herum wühlen, um uns gemütlich einzukuscheln. Letzthin erwachte sie in ganz untypischer Position auf dem Rücken liegend mit ausgebreiteten Armen und angewinkeltem Knie. Halb unterm Bein schlief ich zusammengerollt, an der rechten Schulter hatte es sich Spartacus gemütlich gemacht, und auf ihrem linken Arm lag Corva. Sie konnte sich gar nicht mehr bewegen, hihi. Zu ihrem Glück zieht Agrippina den gepolsterten Fenstersims hinter dem Vorhang dem Gedränge im Bett vor .

Neulich gab es grössere Rindfleischbrocken. Mina wollte mal sehen, wie viel Raubtier in uns steckt. Eine/r nach dem anderen kapitulierte und wartete auf den Häcksler, nur Spartacus hielt sich extrem tapfer und zerlegte die Beute leidenschaftlich. Irgendwann fing er an, das Fleisch unter dem Sofa zu bunkern, dann wussten wir: er war endlich satt. Seiner Figur tat das Schlemmen keinen Abbruch: er ist immer noch sehr dünn und hochbeinig, hat eine elegante Silhouette und ein edles Profil. Gut möglich, dass sich unter seinen Ahnen etwas ganz Nobles aus dem Orient befindet.

Vor ein paar Tagen sind Spartacus und Corva ins Treppenhaus ausgebüxt. Auf ihrem kurzen Streifzug entdeckten sie den kleinen, künstlichen Weihnachtsbaum vor der Tür der Nachbarn. „Kitsch“, nennt es Mina, „Spielzeug“, nennen wir es. Sehnsüchtig pfotete Corva nach den Anhängern, und Mina seufzte leise. Sie wusste, was es zu tun galt: ein katzentaugliches Weihnachtsbäumchen musste her. Aus einer grossen Kartonschachtel, einem Holzständer und etwas Schnur bastelte sie uns im Nu einen dreidimensionalen Weihnachtsbaum. Zwar sieht er nicht ansatzweise so dekorativ aus wie jener im Treppenhaus, aber unser Bäumchen ist katzensicher, da kann gar nichts passieren. Nichts piekst, nichts brennt, nichts geht kaputt, und wenn doch, ist es auch egal. Die Anhänger bestehen aus bunter Pappe, und es gefällt uns, sie herunter zu fischen.

In diesem Sinne wünschen wir Euch allen eine frohe Adventszeit .
Euer Crixus

      

         

         


Dienstag, 03. Dezember 2013

Spartacus

Von virtuellekatzenhaus1, 22:43

Seid gegrüsst, Katzenfreunde!

Mein Name ist Spartacus, und ich bin seit Samstag in der Katzenfestung La Rocca stationiert. Ich muss gestehen, dass ich es anfangs alles andere als toll fand, meine Katzeneltern und meine vertrauten Menschen zu verlassen, aber ich bin jetzt ein grosser Kater und muss meinen eigenen Weg finden. Zum Glück habe ich Hilfe dabei, denn so unheimlich gross bin ich eigentlich noch gar nicht.. .

         

Auf der ganzen, langen Reise war ich mucksmäuschenstill und zwängte mich in eine Ecke der Transportbox. Kaum in La Rocca angekommen, probierte ich erst einmal die besten Verstecke aus. An Mina hätte ich mich schnell gewöhnt, und ich fand die Kugelbahn sehr interessant, mit der sie sich beschäftigte, aber da war dieser unmögliche Kater Crixus, der völlig überdreht herum hüpfte und an mir schnuppern wollte. Der ging mir gewaltig auf die Nerven. Vor allem erwies er sich als resistent gegen jegliche Arten von Drohungen .

Immer und immer wieder kam er mit erhobenem Schwänzchen daher und plapperte und plapperte, und ich kotzte ihm vor lauter Aufregung vor die Pfoten. Nur etwas Spucke, ich hatte ja noch nichts gefressen. Daraufhin wurde glücklicherweise beschlossen, dass ich zunächst einmal ein Einzelzimmer hätte. Nach ein paar Stunden Schlaf fühlte ich mich besser, und ich tolerierte die Besuche der anderen Katzen und Mina, war jedoch immer noch auf Abwehr eingestellt und verzog mich aufs Bücherregal.

Übrigens: das Futterangebot hier fand ich von Anfang an schlimm. Ich will meinen Junk Food !

         

         

Am Sonntag hatte Mina Besuch. Während ihr Papa mit Crixus spielte, beschäftigte sich die Mamma im Nebenzimmer ganz toll mit mir. So gefiel es mir, im Mittelpunkt zu stehen, und ich gab mich sehr empfänglich für Leckerlis.

Später wollte sich auch Mina mehr mit mir beschäftigen, aber ihr folgte halt immer dieser stets unerträglich gut gelaunte Crixus! Allmählich dämmerte mir, dass ich den Katzentanten aus dem Weg gehen konnte, ihm jedoch nicht, ich musste mich früher oder später mit ihm auseinandersetzen. Vielleicht wäre der Kerl doch nicht so übel, dachte ich mir. Darüber schlief ich erst mal eine Nacht .

Am Montagvormittag nahm ich mir vor, langsam auf Crixus einzugehen, und wir fanden  überraschend schnell ein Spiel heraus, das uns beiden gefällt: „Fangis“ – mal war er der Provocator, mal ich. Plötzlich kam Mina nach Hause und packte mich in die Transportbox. Nein! Jetzt, da es anfing, mir Spass zu machen, sollte ich wieder weg?! Ganz im Gegensatz zur Anreise versuchte ich nun auszubrechen, und ich miaute Mordio auf dem ganzen Weg zum Tierarzt.
Dort mussten wir wegen einem Notfall ziemlich lange warten, aber letztlich wurde ich gründlich durchgecheckt. Da der Doktor zufrieden mit mir war, erhielt ich eine Impfung und den Chip. Und mit der Injektion auf wundersame Weise auch eine gehörige Portion Selbstbewusstsein .

Zurück in La Rocca bewegte ich mich plötzlich völlig frei durch alle Räume, liess mich streicheln und hochheben, und ich knurrte die anderen nicht mehr so häufig an.

         

Mit Crixus habe ich sogar einige Gemeinsamkeiten gefunden, aber auch grosse Unterschiede. Zum Beispiel liebe ich das Klettern. Jeder Baum, jedes Möbelstück muss genau inspiziert werden. Hoch oben auf dem Bücherregal ist es am schönsten, und ich kann es prima verteidigen, wenn Corva auch hinauf will. Crixus habe ich noch nie auf einem Kratzbaum gesehen. Er soll auch erst seit kurzem auf den Schreibtisch springen, was ich sofort tat. Ich latsche auch in der reinsten Selbstverständlichkeit über das Notebook, wenn Mina dran sitzt. Die einzige Erhöhung, wo Crixus oft anzutreffen ist, ist das Bett. Auch davor habe ich keine Hemmungen. Mina bat mich, Crixus das Klettern beizubringen. Er nutzt seine Krallen nämlich zu wenig ab und bleibt deshalb öfters mal irgendwo hängen. Mal sehen, ob ich dem Burschen noch was beibringen kann. Meiner ersten Einschätzung nach zum Trotz: Crixus ist echt ok, und ich bin froh, hier gelandet zu sein .

Einzig das Futter passt mir noch immer nicht. Mina wollte mir heute etwas Gutes tun und kaufte, was ich von zu Hause her kenne. Ich mochte nur ein paar Bissen, Corva verschlang heimlich den ganzen Rest und erbrach sich postwendend. Schätze, ich werde mich wohl oder übel umgewöhnen müssen, aber das krieg ich auch noch hin.

Mit Corva habe ich übrigens auch schon fast Freundschaft geschlossen. Sie ist sehr freundlich und tolerant. Agrippina hingegen ist mir eher unheimlich. Boah, kann die einem anpflaumen, wenn man nur mal aus Versehen im Weg steht oder man ihre etwa 3 Meter umfassende Privatsphäre betritt…

Die folgenden Tage werden sicher spannend bleiben, und ich freue mich schon heute, Euch von meinen Fortschritten und kleinen Abenteuern in La Rocca zu berichten.

Miau,
Spartacus

         

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