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Sonntag, 15. September 2013

Spielkameradin

Von virtuellekatzenhaus1, 23:32

Miau, Katzenfreunde!

Mina bringt oft etwas mit nach Hause: etwas Leckeres zum Futtern oder etwas Spannendes zum Spielen. Und am Mittwochabend hat sie sich selber übertroffen: sie hat mir eine Spielkameradin mitgebracht !
Der Start unserer Freundschaft gelang nicht ganz reibungslos. Im allererstem Moment war ich total entsetzt, ein anderes Kätzchen zu sehen, das da an meinen Spielsachen schnupperte, aus meinem Napf frass und vor allem – geht gar nicht! – mein Klo benutzte ! Ich plusterte mich mächtig auf und wollte der Kleinen mal eben die Meinung geigen. Als ich sie aber aus der Nähe betrachtete, beruhigte ich mich wieder, denn was sich da versteckte und Schiss vor mir hatte, war keine Konkurrenz für mich. Klein und ängstlich guckte mich Belle aus Augen an, die grösser als ihr Kopf zu sein schienen . Sie machte unablässig seltsame Geräusche, die mich mit viel Fantasie an ein Knurren erinnerten. So erkannte ich, dass dieses Noscheli keine Schranken brauchte, sondern Unterstützung, Freundschaft, Action und ganz viel Spass!
Das Unterfangen gestaltete sich nicht so einfach. Zwar forderte ich sie immer wieder zum Spielen oder zum Entdecken der Wohnung auf, aber Belle verstand mich nicht. Sie fauchte und knurrte mich nur an .
Mina sagte, ich solle langsam und frontal auf sie zugehen und sie nicht aus dem Hinterhalt anspringen wie eine Löwin das Gnu. Da ich mit zwei kräftigen Brüdern aufgewachsen bin, kenne ich eben die besten Taktiken. Aber mit der Zeit merkte ich, dass ich Belle eher einschüchterte, als erfreute.
Inzwischen haben wir uns schon ganz gut arrangiert. Sie faucht mich nur noch an, wenn ich allzu übermütig bin, und es kommt immer öfters vor, dass sie ein Spiel beginnt . Ich bin ganz sicher, dass sie bald ebenso selbstbewusst sein wird wie ich, und dass wir zwei Mädels ganz dicke Freundinnen werden.

         

         


                   
Heute ist Sonntag. Soeben hat Belle die Bettdecke endlich für sich entdeckt. Ich werde mich gleich zu ihr gesellen und ein Nachmittagsschläfchen halten. Ja, sogar ich ruhe manchmal. Inzwischen sollte ich „Insomnia“ heissen. Sobald ich irgendwo etwas Spannendes vermute, bin ich sofort zur Stelle . Ruh- und rastlos bin ich oft auf der Suche nach Action, und weil mit den Tanten halt nicht allzu viel los ist, bin ich extrem dankbar, dass jetzt ein Kätzchen in meinem Alter da ist. Sobald Belle vollends aufgetaut ist, geht hier anders die Post ab. Das ist ein Versprechen!
Ich bin sehr gespannt, wie lange es noch dauert, bis sie den Balkon entdeckt und genau so lieben lernt wie ich.

         

         

         
                             
Tante Corva hat mich jetzt nicht mehr dauernd auf der Pelle, und ich glaube, sie ist nicht sehr enttäuscht darüber. Wenn sie sich aber in eine Liegewanne kuschelt, kann ich oft nicht widerstehen, mich aufzudrängen und von etwas Katzenwäsche zu profitieren. Zuerst faucht sie immer etwas erschrocken, aber das beeindruckt mich überhaupt nicht. Ich weiss, dass sie nur ein paar Sekunden brummelt und dann artig anfängt, mich zu putzen .

         

Gestern habe ich Mina einmal mehr mit meiner Furchtlosigkeit beeindruckt. Ich lag gemütlich in der Heizungsliege im Wohnzimmer, als Mina den grässlichen Staubsauger aktivierte. Agrippina versteckte sich schon eine halbe Stunde zuvor im letzten Winkel des Balkons. Die weiss genau, dass dem Aufräumen der Staubsauger folgen wird und macht sich schon ins Fell, wenn Mina ein paar Plüschis aufhebt und Kartonschachteln verschiebt .  Corva suchte sich eine Position aus, um zu beobachten, aber nicht in Gefahr zu sein, und Belle verkrümelte sich in einen kleinen Winkel des Bücherregals. Und ich? Ich blieb einfach liegen. Als der Staubsauger zu nahe kam, haute ich ihm kräftig eine Tatze auf den Rüssel, und er wich sofort wieder zurück. Ha !

         
         
Ein Raubtier wie ich braucht Frischfleisch . Mina weiss das zum Glück. Gestern gab es wieder ein kleines Festmahl für mich ganz allein, denn die Tanten mögen kein Frischfleisch. Und Belle? Keine Ahnung. Ich bin bereit, alles mit ihr zu teilen, nur bei Rindshuft hört die Freundschaft für die paar Minuten auf, die ich brauche, um es zu verputzen. Nein, natürlich hätte sie auch zwei, drei winzige Stückchen abgekriegt, aber sie schien nicht zu wissen, was sie damit anfangen sollte und verzog sich wieder aus der Küche.

         
         
So denn, bis zum nächsten Mal!
Eure Somnia

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