Katzen Tagebücher 2013

VW-Trio zu zweit

Chchchchchhchchchhcchhchchchchhh – lasst mich ich Ruhe – chchchchch – Nein, fauchch,  ich komme sicher nichchchcht ein Tagebuch schreiben! – Chchchchchchchchhhchhhhhh – okay okay, ich weiss ja, mein Pflegemami ist stärker als ich, dann geb ich halt nach und erzähle mal:

Ich heisse Jetta, bin jetzt seit zwei Wochen hier, und hocke meistens in meinem Versteck. Hin und wieder, wenn die Tür offen ist, gehe ich aber auch die Wohnung inspizieren. Vor allem unter dem Sofa. Und nachts, wenn die Zweibeiner sich zurück gezogen haben, da hält mich nichts, und ich raufe mit meinem Bruder im Zimmer umher .  So, jetzt habe ich etwas geschrieben, kann ich jetzt gehen? Nein?

Dann halt etwas zu meinem Bruder: der scheint den Menschen inzwischen zu vertrauen, er lässt sich streicheln, schmeisst sich manchmal sogar regelrecht an sie ran. Er will wohl auf lieb Kind machen, weil er immer hofft, es gebe etwas zu fressen! Auch wenn er in die Wohnung darf, ist sein erster Gang meist zu den Fressnäpfen in der Küche, um zu schauen, ob die grossen Katzen etwas übrig gelassen haben. Der frisst sogar Gras! Er spielt aber auch viel, am liebsten mit der Angel. Oder eben mit mir.  Kann ich jetzt gehen? Immer noch nicht??

Ich selbst bin immer noch sehr ängstlich, man weiss ja nie, welche Gefahren da überall lauern könnten  ! Mehrmals am Tag werde ich aber zwangsgeknuddelt – nur eine Minute oder so, aber trotzdem. Manchmal kann ich’s mehr oder weniger verhindern: wenn ich nicht fauche, darf ich zum Gestreichelt-Werden hinter meinem Vorhang bleiben, sonst – und das ist meistens – werde ich hochgehoben, auf den Schoss gesetzt, und für eine halbe Minute oder so beim Streicheln festgehalten. Dann löst sich der feste Griff um meine Brust langsam und ich haue ab; heute bin ich allerdings zum ersten Mal freiwillig noch etwas länger sitzen geblieben . Und habe sogar ansatzweise geschnurrt und getretelt. Auch ich bin fähig, Fortschritte zu machen, das soll hier mal klar gesagt sein!
So, und jetzt finde ich, ich habe meine Pflicht getan und kann gehen – und tschüss  !