94 Tage Somnia

Von virtuellekatzenhaus1, 20.10.2013, 17:06

Was sind schon 94 Tage in einem ganzen Leben? Nun, sie reichen aus, um zu beobachten, wie aus einem verschlafenen, unsicheren Katzenkind eine selbstbewusste und unternehmungslustige Jungkatze wird. 94 Tage reichen aus, um Alltagsrituale zu festigen, um sich aneinander zu gewöhnen und ein beidseitiges Zugehörigkeitsgefühl zu entwickeln. Nach 94 Tagen des Zusammenlebens fällt ein Abschied besonders schwer. Aber nach 94 Tagen ist es für eine gesunde Pflegekatze auch höchste Zeit, den sprichwörtlichen Kindergarten zu verlassen, um ein eigenes Zuhause mit eigenem Personal zu beziehen.

         

         
         
Am Samstag vor einer Woche erhielten Somnia und Belle Besuch von einer ganz lieben Familie, die sich ins Abenteuer Katze stürzen wollte, und nach kurzer Bedenkzeit stand fest, dass die beiden Mädels gemeinsam einen Lebensplatz erhalten . Da noch einige wichtige Anschaffungen getätigt werden mussten, durfte ich Belle und Somnia noch bis Dienstagabend geniessen und nach allen Regeln der Kunst verwöhnen.

         

         
                   
Wie ich hörte, stand Somnia anfangs ziemlich unter Schock, weigerte sich, die Box zu verlassen, zeigte wenig Interesse an ihrer neuen Umgebung und miaute zwischendurch kläglich . Sie dachte wohl, ihr Leben in La Rocca würde ewig so weitergehen und fühlte sich durch den Umzug ziemlich derangiert. Wahrscheinlich vermisste sie ihre Tante Corva, zu der sie nach dem Auszug ihrer Brüder eine sehr starke Bindung aufgebaut hatte. Ich bin jedoch sicher, dass sie sich in ihrem Zuhause bald mindestens wohl fühlen wird wie hier. Ihre neuen Menschen werden ihr die Zeit geben, die sie braucht, und ihr mit Geduld, ihren geliebten Salami-Sticks und lustigen Spielen die Umstellung erleichtern. Belles Anwesenheit wird ihr den nötigen Halt geben, um sich für die neue Situation zu öffnen und schliesslich zu begeistern, denn Belle ging sofort auf Entdeckungstour und suchte schnell den Kontakt zur Familie .
Es ist immer wieder erstaunlich, dass Katzen, die man im gewohnten Umfeld sehr selbstbewusst, eher dominant und mutig erlebt, auf neue Situationen unheimlich sensibel reagieren, während die Noschelis auf einmal über sich hinauswachsen.
Später, wenn Somnia den Freigang geniessen kann, wird sich ihr eine weitere neue und wunderbare Welt eröffnen. Grundsätzlich hätte sicher jede Katze Freude am Freigang, doch für Somnia freue ich mich ganz besonders, dass sich eine Familie fand, die ihr diesen zu ermöglichen vermag . Somnia liebte meinen Balkon bei jedem Wetter, war immer die erste, die draussen war und die letzte, die hereinkam, sie kletterte behände am Netz herum, und sie demonstrierte mehrfach ihr sensationelles Jagdgeschick. Ich prophezeie Somnias neuer Familie eine Menge Geschenke in Form halb/totem Getier .

         

         


                   
Geliebte Somnia, du kleines Donnerwetter und Mini-Corva, ich wünsche dir von ganzem Herzen ein langes, glückliches und abwechslungsreiches Leben und viel Erfolg bei der Jagd! Aber pass bitte gut auf dich aus. So schön die Welt da draussen auch ist, sie birgt unheimlich viele Gefahren.

         

         

         
                             
Alles nur erdenklich Gute wünschen dir deine Mina – und Corva, die dich in den vergangenen Tagen auch schmerzlich vermisst hat. Auch Tante Agrippina lässt grüssen, wenngleich mit deutlich weniger Schwermut im Herzen. Die Kopfnuss, die sie dir ein paar Minuten vor deinem Auszug noch verpasste, sollte dich daran erinnern, grossen Grummelkatzen, auf die du draussen zweifellos treffen wirst, mit der nötigen Vorsicht zu begegnen .


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