Vom Noscheli zum Tiger

Von virtuellekatzenhaus1, 22.09.2013, 11:59

Hallo Katzenfreunde!

Ich bin’s, Belle, frisch aufgetaut.
Unterdessen fühle ich mich hier in La Rocca richtig zuhause. Ich habe keine Hemmungen mehr, mich frei zu bewegen, und die Tanten machen mir auch mir auch keine Angst mehr. Sie hatten mich eigentlich sofort akzeptiert, aber ich brauchte einen Moment, um das zu begreifen . Mina ist meistens ganz lieb zu mir, nur manchmal plagt sie mich mit Augentropfen. Wir waren anfangs Woche zusammen beim Onkel Doktor, weil die Entzündung in meinem rechten Auge schlimmer geworden war. Nun ist es schon viel besser, trotzdem müssen wir noch ein paar Tage weitermachen. Sie sagt, ich sei extrem tapfer: kaum sind die Tropfen drin, bin ich schon wieder zugänglich für Streicheleinheiten oder ein Spiel. Nein, ich bin gar nicht nachtragend und lasse über mich ergehen, was eben sein muss .
Abgesehen davon ist es extrem cool hier, denn ich darf machen, was ich will, solange es für mich nicht gefährlich ist. Wir haben diesbezüglich nie Diskussionen, denn ich bin nicht halb so experimentierfreudig wie meine neue Freundin Somnia. Bei ihr muss man immer damit rechnen, dass sie irgendeinen Blödsinn anstellt oder Minas Futter klaut . Somit wird es nie langweilig mit ihr – im Gegenteil: sie ist manchmal fast ein Bisschen zu viel. Zu übermütig, zu unternehmungslustig, zu rauffreudig. Sie muss alles entdecken, ausprobieren, immer etwas riskieren, ständig dazwischen funken und manchmal auch auf die Nerven gehen. Ich hingegen bin total brav, pflegeleicht, selbständig, zurückhaltend und freue mich doch riesig über jede Aufmerksamkeit .

Mittlerweile habe ich grossen Spass daran gefunden, mit Somnia zu spielen, das muss ich zugeben. Habe ich anfangs überhaupt nicht verstanden, was sie von mir will, kann und weiss ich jetzt ganz viele neue Dinge, zum Beispiel, dass es für Katzenkinder ein Muss ist, den Schwanz eines anderen zu jagen . Auch den Balkon habe ich schätzen gelernt. In den letzten Tagen war das Wetter nicht so toll wie heute, trotzdem hielten wir uns zeitweise draussen auf und spielten mit den Überresten der Pflanzen, dösten in den Graskübeln und guckten, was rundherum alles so los ist.

        

        

        

        

        
                                            
Rennen und Verstecken gefallen mir am besten, da wechseln wir uns auch immer ab. Etwas Mühe habe ich noch beim Raufen. Ich weiss, dass mich Somnia nicht verletzen will, aber so im Schwitzkasten gerate ich dann trotzdem in Panik und fauche und knurre wie ein riesengrosser Tiger . Das tue ich so laut und heftig, dass die ersten Male sogar die Tanten nachschauen kamen. Sie dachten wohl, ich würde gleich abgemurkst. Von Somnia hingegen hört man keinen Laut. Sie kann einiges wegstecken.
Kaum lässt sie mich los, husche ich schnell in das nächste Versteck oder schlage ein paar geschickte Haken. Danach passe ich einen günstigen Moment ab, um sie anzugreifen. So ist es nicht, dass ich Angst vor ihr hätte und das arme Noscheli markiere, gar nicht! Sie ist halt grösser und stärker als ich, deshalb gewinnt sie jede Rangelei. Jedenfalls jetzt noch. Das ist mir nur Ansporn, um noch mehr zu futtern und fleissig zu üben. Ich werde nämlich immer geschickter und kann mich täglich besser wehren .



Nachts schlafen Somnia und ich mitten auf Minas Bettdecke, und jeden Morgen gibt es zuerst einmal ausgiebige Knuddeleien für alle, die das wollen – also für Corva und mich. Somnia ist sofort wieder bereit für Spiel und Action, und Tante Agrippina… ist eben Tante Agrippina. Sie hat ihre exklusiven Schmusestunden unter Ausschluss der Öffentlichkeit, sozusagen.

Morgen kriegen wir Besuch. Wir wissen nicht, was das bedeuten könnte, doch Mina ist merklich dünnhäutiger als vor jenem Telefonat und hypert nun mit der Fotokamera herum. Belle von links, Belle von rechts, Belle schlafend, Belle drinnen, Belle draussen, Belle beim Putzen… also ich finde das fast etwas aufdringlich .

        


Gerade wurde eine Baldrian-Spielzeugparty und Katzensalami angekündigt, also entschuldigt mich bitte, ich möchte davon nichts verpassen.

Liebe Grüsse aus La Rocca,
Eure Belle, die sich langsam vom Noscheli zum Tiger mausert.

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